Stiller Reflux

Spezialsprechstunde „Stiller Reflux“

Extraösophageale Refluxerkrankung (EER), Laryngopharyngealer Reflux (LPR)

Die Diagnostik und Therapie von refluxbedingten Beschwerden im HNO-Bereich ist ein besonderer Schwerpunkt unserer Praxis.

Bitte beachten Sie, dass generell Informationen auf unserer Internetseite keine ärztliche Diagnostik, Beratung oder Therapieempfehlung ersetzen können. Daher bieten wir Ihnen zu diesem und weiteren Themenkomplexen eine Spezial-Sprechstunde an, in der wir Sie persönlich zu diesen Themen beraten:

Stiller Reflux

Symptomatik

Die Symptome sind bei vielen Patienten unterschiedlich ausgeprägt: Sehr häufig werden Räusperzwang, Verschleimung im Rachen, unerklärter Hustenreiz, wiederkehrende Heiserkeit sowie das Kloß- oder Engegefühl im Rachen („Globus-Syndrom“) genannt.

Auch wiederkehrende Kehlkopfentzündungen (Laryngitis), Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) oder Ohrprobleme mit Paukenergüssen (Tubenventilationsstörung) können zu den in diesem Zusammenhang auftretenden Beschwerden zählen.

Vorgeschichte

Viele Patienten berichten, dass Sie bereits seit Jahren auf der Suche nach der Ursache der o.g. Symptomen sind. Eine vorausgegangene Untersuchung beim Hausarzt zum Ausschluß von Medikamentennebenwirkungen, beim Pulmonologen zum Ausschluß von Lungenerkrankungen und beim Gastroenterologen mit Durchführung einer Magenspiegelung (Ösophagogastroskopie, ÖGD) blieben meist ohne wegweisenden Befund.

Häufig berichten die Patienten, dass Sie überhaupt kein Sodbrennen bemerken. Auch Magenprobleme sind ihnen meist fremd. Häufig ist bereits eine kurzzeitige Therapie mit diversen Protonenpumpenhemmern (PPIs, z.B. Pantozol, Pantoprazol, Omep, Omeprazol, Esomeprazol oder Nexium) erfolgt ohne, dass eine Besserung der beklagten Symptome eingetreten sei.

BUNTE Sodbrennen
BUNTE Sodbrennen

Sodbrennen kennt fast jeder. Die Beschwerden lassen sich meist leicht lindern. Schwieriger zu erkennen ist der stille Reflux. Experten sagen, was dageben hilft.“ (Bunte 38/3013)

Neben vielen interssanten Patientenerfahrungsberichten wurde auch Dr. med. Christian Lübbers als Experte auf diesem Gebiet für diesen Artikel interviewt. Auch, wenn Dr. Lübbers nicht alle Empfehlungen dieses Artikels teilen kann, erhalten Sie einen guten Überblick.

Diagnostik

Bei Verdacht auf das Vorliegen einer Refluxerkrankung außerhalb der Speiseröhre („Extraösophageale Refluxerkrankung“) im Schlund- und Kehlkopfbereich („laryngopharyngealer Reflux“) bieten wir unseren Patienten folgende Stufen-Diagnostik an:

  • Sichtung der hausärzlichen und internistischen Vorbefunde
    Hierzu benötigen wir Ihre Medikamenten-Liste und wenn möglich einen aktuellen Laborbefund, um z.B. eine Hypothyreose oder Nebenwirkung durch Blutdruckmedikamente (z.B. ACE-Hemmer oder Beta-Blocker) auszuschließen. Wenn vorhanden sollten Sie ferner den Befund der Magenspiegelung („ÖGD“) und den Befund der Lungenuntersuchung mitbringen.
  • Erfassung der Symtomatik und ggf. des Verlaufs der Symptomatik durch einen Kurz-Fragebogen
    Die Beantwortung dauert nur ca. 3 Minuten und klärt die Gewichtung der einzelnen Symptome.
  • Durchführung einer Kehlkopfspiegelung (Lupenlaryngoskopie, flexible Endoskopie, Videoendoskopie)
    Diese Untersuchungen kann jeder geübte HNO-Arzt schmerzfrei innerhalb von wenigen Sekunden durchführen. Bei der Kehlkopfspiegelung zeigen sich eventuell Hinweise auf das Vorliegen eines „Stillen Refluxes“, denn Magensäure und Magenenzyme können Spuren im Bereich der Kehlkopfschleimhaut hinterlassen.
  • Durchführung einer Säuremessung, der „oropharyngealen 24-Stunden-pH-Metrie
    Zur Durchführung dieser Untersuchung wird eine durchsichtige, weiche, nur wenige Millimeter dicke Einmalsonde durch die Nase eingeführt und hinter dem Gaumenbogen platziert. Um den korrekten Sitz der Sonde überprüfen zu können, blinkt die Sondenspitze für einige Minuten rot. Die Sonde übermittelt die Messdaten per Funk an das Speichergerät. Über das Speichergerät besteht ferner die Möglichkeit bei Auftreten bestimmter Symptome eine Markierung in der Datenaufzeichnung zu setzen, um den pH-Wert dieses Zeitpunkts hinterher gesondert zu betrachten.
Stiller Reflux

Abb.: mit Genehmigung von NMP Neuwirth Medical Products GmbH in Vertretung für ResTech Corp., USA

Therapie

Wenn die Diagnose bestätigt ist und keine weiteren diagnostischen Schritte eingeleitet werden müssen, erfolgt eine individuelle Therapieplanung. Diese ist in erster Linie von der Ausprägung der Befunde der o.g. Diagnostik abhängig:

Während bei einigen Patienten die Umstellung von wenigen Essgewohnheiten reicht, bedarf es bei anderen Patienten einer mehrmonatigen medikamentösen Therapie oder sogar eines operativen Eingriffes. Selbstverständlich geben wir Ihnen auch naturheilkundliche Tipps um ggf. die Dosierung von Medikamenten weiter reduzieren zu können.

Prognose

Unbehandelt können sich neben gutartigen Veränderungen der Stimmbänder (z.B. Granulome) auch im Einzelfall bösartige Veränderungen im Schlund- oder Kehlkopf zeigen (z.B. das Hypopharynxkarzinom im Bereich der Postkrikroidregion oder das Larynxkarzinom im Bereich der Interarytaenoidregion) zeigen.

Daher ist die Betreuung von Patienten, die an einem „Stillen Reflux“ leiden, eine langjährige Aufgabe.

Ziel ist es, die Symptome zu reduzieren und organische Veränderungen zu verhindern oder durch wiederholte Untersuchungen frühzeitig zu erkennen (siehe „Kehlkopfkrebsvorsorge“) und dann entsprechend zu behandeln.

Weitere Informationen finden Sie auf dem von der Firma NMP zur Verfügung gestelltem Flyer.

Reflux-Sprechstunde

Bei Interesse an einer individuellen ärztlichen Diagnostik, Beratung oder Therapieempfehlung bitten wir Sie, um das Ausfüllen unseres Kurz-Fragebogens und um Vereinbarung eines Termins in unserer Reflux-Sprechstunde.

Bitte beachten Sie, dass nicht alle Krankenkassen die vollständigen Kosten für die oben aufgeführte Diagnostik und Therapie übernehmen.

Selbstverständlich informieren wir gerade die Mitglieder der gesetzlichen Krankenkassen vorab, bevor Kosten für private Zusatzleistungen oder individuelle Gesundheitsleistungen entstehen, damit Sie die Möglichkeit haben, eine Kostenübernahme durch Ihre Krankenkasse zu beantragen.

Ihr  HNO-Ärzte Team ist für Sie da.

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